Die Aufregung über die beiden vom Senat geplanten Obdachlosenunterkünfte in Nien
dorf ist groß (vergleiche Drs. 22/14652). Das Pflegeheim mit geplanten 118 Plätzen und
das geplante Übergangswohnheim für 16 Obdachlose in der Fett’schen Villa liegen
beide im Garstedter Weg. Die Kommunikation von Rot-Grün ist, wenn es darum geht,
Informationen so lange wie möglich vor den eigenen Bürgern zurückzuhalten, schon
beachtlich. Statt die Anwohner bereits mit in die Planung einzubinden, hat der Senat
alle Hamburger so lange wie möglich in Unwissenheit gelassen. Das kann Rot-Grün
meisterhaft. Denn eigentlich gibt es schon lange ein „Pflegeheim“ für Obdachlose, nur
wird es nicht so genannt. Schon im vergangenen Frühjahr musste der Senat mit Ende
des Winternotprogramms (WNP) feststellen, dass er bei den 400 Plätzen über 120 Per
sonen hatte, die so vulnerable Härtefälle sind, dass man sie nicht zurück auf die Straße
lassen konnte. Also blieben sie auch im Sommer im ehemaligen zur Obdachlosenunter
kunft umgebauten Bürogebäude in der Friesenstraße. Die vielen Krankenwagenein
sätze, etwa zwei pro Tag, offenbaren, dass es um die Gesundheit der Bewohner nie
gut bestellt war. Und so waren mit Start des WNP 2023/2024 am 1. November auch
schon rund 120 der 400 Plätze belegt. Ein Pflegedienst kümmert sich mit sechs Perso
nen (vergleiche Drs. 22/13660) zusätzlich zu der einmal pro Woche für zwei Stunden
stattfindenden ärztlichen Sprechstunde medizinisch um die kranken Obdachlosen. …
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22/14793 |
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